Kurzsichtig! Unvernünftig! Unfair!
Tiefere Steuern, das klingt auf den ersten Blick verlockend: Wer möchte nicht ein paar Franken mehr im Portemonnaie haben? Doch bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass ein solcher Schritt für Zollikofen kurzsichtig, unvernünftig und unfair wäre.
Unsere Gemeindefinanzen sind zwar derzeit stabil, doch das darf uns nicht zu Schnellschüssen verleiten. In den kommenden Jahren stehen sehr grosse Investitionen von mehreren Dutzend Millionen an – namentlich für neue Schulhäuser. Auch andere Investitionen, die in den letzten Jahren immer wieder verschoben wurden, müssen nun getätigt werden wenn wir die Lebensqualität in unserer Gemeinde erhalten wollen.
Eine Steuersenkung würde in dieser Situation die finanziellen Spielräume unnötig belasten. Sie wäre kurzsichtig, weil sie eine kurzfristige Entlastung einzelner weniger über das langfristige Wohl der ganzen Gemeinde stellt.
Sie wäre unvernünftig, weil sie der Gemeinde genau dann Mittel entzieht, wenn wir das Geld für die kommenden grossen Investitionsprojekte brauchen und diese mit Krediten finanzieren müssen.
Und schliesslich wäre es unfair – sowohl gegenüber den Menschen mit tieferem Einkommen, die kaum von einer Steuersenkung profitieren, als auch gegenüber den kommenden Generationen. Denn wir würden ihnen eine unnötige zusätzliche Schuldenlast und damit auch unnötige Schuldzinszahlungen mitgeben.
Verantwortungsvolle Finanzpolitik bedeutet, vorausschauend zu handeln. Wir sollten vernünftig bleiben und die jetzige Stabilität nutzen, um unsere Infrastruktur zukunftsfähig zu machen.
Deshalb am 30. November JA zum Budget bei Beibehaltung des bisherigen Steuersatzes, NEIN zu einer unvernünftigen Steuersenkung auf Kosten der Stabilität der Gemeindefinanzen.
Michael Fust
Mitglied GGR Zollikofen