Die SP Zollikofen steht im Grundsatz hinter der vorgeschlagenen Revision der Ortsplanung. Wir sind überzeugt, dass die im Entwurf vorliegenden Richtpläne, der Zonenplan und das überarbeitete Baureglement eine taugliche Grundlage für die Entwicklung von Zollikofen bilden. Die Unterlagen wurden seriös vorbereitet und basieren auf dem bereits genehmigten Räumlichen Entwicklungskonzept REK. Dafür gebührt dem Gemeinderat und den Planern Dank.
Für die SP stimmen die angestrebten Zielsetzungen:
• keine Neueinzonung von bisher unüberbautem Gebiet
• massvolles Wachstum in erster Linie über Verdichtung in bestehenden Bauzonen
• Schutz der Wohnquartiere
• Förderung von „grünen Korridoren“
• Sicherung und Verbesserung guter Velo- und Fusswegverbindungen
• Schutz der Landschaft und
• gezielter Ausbau des öffentlichen Verkehrs
Im revidierten Baureglement begrüssen wir die vorgeschlagene Reduktion der Grenzabstände. Nur so lässt sich die knappe Ressource Boden besser und nachhaltiger bewirtschaften. Das unüberbaute Land ist zu schonen, im Interesse der Landwirtschaft, der künftigen Generationen sowie einer intakten Landschaft. Die vorgesehene Reduktion ist massvoll und vergleichbar mit Vorschriften in den umliegenden Gemeinden.
Die Siedlungserweiterung im Gebiet Buschi ist für die SP fragwürdig, ist doch die Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr schlecht und die heutige landschaftliche Abgrenzung zu Bremgarten sinnvoller.
Die Ziele der Energieplanung mit der Förderung von einheimischer, erneuerbaren Energien und dem Aufbau neuer Wärmeverbünde sind im Sinne unserer Partei.
Richtplan Verkehr: Zu konservativ!
Die Situation an der Bernstrasse ist heute schon kritisch und mit der leider kaum zu verhindernden Verkehrszunahme in den nächsten Jahren bald dramatisch. Der Gemeinderat setzt hier einzig auf das Projekt Verkehrsmanagement Bern Nord. Selbstverständlich begrüsst die SP diese Massnahme. Jedoch allein auf das in seinen Auswirkungen noch ungewisse Verkehrsmanagement zu setzen und ansonsten bis 2040 (Planungshorizont des Richtplans Verkehr) nichts mehr zu machen, ist nicht im Interesse unserer Bevölkerung. Wir erwarten vom Gemeinderat zusätzliche Anstrengungen für eine bessere Lebensqualität der Anwohner (übrigens: auch die Buslinie 36 würde davon profitieren, leidet doch der Fahrplan unter der heutigen Situation). Gleichzeitig käme man damit dem vielfach geäusserten Wunsch nach einem Dorfzentrum entgegen. Selbstverständlich sind die Interessen unseres Gewerbes zu berücksichtigen, lebt doch gerade ein Dorfzentrum von einem vielfältigen und breiten Angebot von Gewerbe und Dienstleistungen.
Nicht zu vergessen sind die Quartierstrassen: So sind die Wahlacker-/Schulhaus- und Landgarbenstrasse stark befahrene Strassen und für unsere Kindergärtler und kleineren Schulkinder eine zunehmende Gefahr. Die Situation ist im Auge zu behalten, ein weiteres Wachstum des individuellen Motorverkehrs darf nicht akzeptiert werden, allfälliger Schleichverkehr ist konsequent zu unterbinden.
Die SP ist nun gespannt auf die Diskussion im Grossen Gemeinderat. Sie wird sich einsetzen für eine Ortsplanung im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger,für eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Weiterentwicklung von Zollikofen.
Rudolf Gerber SP
Mitglied Planungskommission und GGR